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5 Fragen an unseren neuen Partner EIT InnoEnergy

Aktualisiert: 1. Sept 2020

Über EIT InnoEnergy

EIT InnoEnergy ist der Innovationsmotor für nachhaltige Energie in Europa. Das Unternehmen unterstützt und investiert in Innovation in allen Stadien des Innovationsprozesses - vom Klassenraum bis zum Endkunden. Über ihr europaweites Netzwerk an Partnern bringen sie Innovatoren und Industrie, Absolventen und Arbeitgeber, Forscher und Entrepreneure sowie Unternehmen und Märkte zusammen.

Hallo Fabian, EIT InnoEnergy unterstützt und investiert vorrangig in Unternehmen aus dem Bereich CleanTech und nachhaltige Energie. Wieso sind gerade diese Felder für euch so interessant?

Der Klimawandel ist eine der großen Herausforderungen unserer Zeit. Für eine erfolgreiche Energiewende reichen die bemerkenswerten (und sehr teuer erkauften) Fortschritte beim Ausbau der Solar- und Windenergie bei weitem nicht aus. Vor allem brauchen wir noch sehr viel mehr Cleantech-Innovationen im Bereich nachhaltige Energie – nicht nur im Labor, sondern erfolgreich am Markt. Laut dem letzten „Innovation Gaps“- Report der Internationalen Energieagentur (IEA) gibt es über 100 Innovationslücken in 45 Kern-Technologien, die als wesentlich für das Gelingen der Energiewende eingestuft sind. In diese Lücke stoßen wir als Investor mit unseren Portfoliounternehmen.

Hinzukommt, dass sich im Zuge der Energiewende Kundenverhalten und staatliche Regulierungen massiv verändern. So entstehen Wachstumsmärkte, welche durch die EU und die Regierungen auf Ebene der Einzelstaaten signifikant gefördert werden. Die EU ist hier mit dem Green Deal internationaler Taktgeber in Sachen Nachhaltigkeit. Auch für die Konjunkturprogramme bildet der Green Deal die Richtschnur. All das macht den Bereich nachhaltiger Energieinnovationen für Investoren wie uns äußerst interessant.

Wie schätzt du die Auswirkungen der aktuellen Krise auf diese Branchen ein? Habt ihr ein spezielles Krisenangebot für Entrepreneure?


Seit Ausbruch der Pandemie stehen wir in sehr engem Austausch mit unseren Portfolio-Startups. Insbesondere am Kunden- und Investitionsverhalten lassen sich die Herausforderungen festmachen, mit denen unsere Startups konfrontiert sind. Viele unserer assets kämpfen einerseits mit einem Nachfragerückgang, da ihre Kunden nicht-überlebenswichtige Investitionen in Technologie verschieben. Das führt mitunter zu Liquiditätsengpässen, sowohl kurz- als auch mittelfristig. Das Aufschieben oder Absagen bereits geplanter Investitionsrunden durch private Investoren zur Finanzierung von Wachstum ist eine andere Sorge, die viele auch unserer Portfolio-Startups umtreibt. Wir helfen bei all dem so gut wir können. Dass wir mit dem EIT Unterstützung durch die EU mit erheblichen öffentlichen Mitteln haben hilft in so einer Situation sicherlich.

Insgesamt betrachtet dürften die Auswirkungen im Vergleich zu anderen Branchen aber noch moderat bleiben. Denn erfreulicherweise zeichnet sich ab, dass die Bewältigung der Coronakrise wie auch der Kampf gegen den Klimawandel von politischer Seite eng miteinander miteinander verwoben sind und daher gemeinsam angegangen werden müssen. Dass die Konjunkturprogramme auf EU- wie auch auf nationaler Ebene eine deutlich klimaschonende Prägung haben, scheint mir zumindest ein klares Indiz dafür. Anders kann es aus meiner Sicht auch nicht sein und wäre kommenden Generationen nicht vermittelbar. Insofern sehe ich die Branche mittel- und langfristig weiter auf einem guten Weg.

Gab es in den letzten Wochen durch die Krise Entwicklungen im Startup-Bereich, die dich beeindruckt haben?

Es gab gleich mehrere. Zum einen finde ich es ermutigend, dass etwa die EU beispielsweise über das Europäische Institut für Innovation und Technologie, aber auch die Bundesregierung in ihren Hilfsprogrammen Startups explizit adressiert und erhebliche Mittel zur Verfügung gestellt haben. Und dies trotz des damit einhergehenden erhöhten Risikos, schließlich sind Startups in den meisten Fälle noch nicht fremdkapitalfähig. Wenn man bedenkt, wie viel Innovationskraft und Kapital, auch vom Staat, in der mühsam aufgebauten europäischen Startup-Szene steckt, ist dies richtig und wichtig, aber eben nicht selbstverständlich.

Auf der anderen Seite hat mir die Anpassungsfähigkeit von vielen Startups imponiert. Viele Gründerteams, mit denen ich gesprochen haben, haben sich intensiv Gedanken über die Anpassung ihrer Geschäftsmodelle auf die aktuelle Situation in der Pandemie gemacht. Beispiele sind der Übergang von Verkaufs- auf Miet- oder Dienstleistungsmodelle, um es den Kunden zu ermöglichen, ihre Liquidität zu schonen.

Daneben hat mich der verantwortungsvolle Umgang vieler Gründer mit ihren Mitarbeitern und Kunden gefreut. Homeoffice, getrennte Teams zur Sicherstellung der Funktionsfähigkeit von Kernfunktionen sowie Masken- und Hygienepflicht im Office sind Dinge, die von unseren Portfoliounternehmen seit Beginn der Krise durchweg gelebt werden.

Welche grundsätzlichen Voraussetzungen muss ein Startup/Unternehmen erfüllen, damit EIT InnoEnergy investiert?

So abgedroschen es klingen mag: Unserer Erfahrung nach kommt es vor allem auf das Team an. Dass das Team einen guten Grundstock der wesentlichen Kompetenzen mitbringt ist dabei ein Faktor. Beratungsoffenheit, Lernfähigkeit und gute Kommunikationsfähigkeiten sind ebenfalls unabdingbar. Gleiches gilt für die Fähigkeit, herausragende Mitarbeiter zu finden und zu gewinnen. Dafür sind Menschenkenntnis und eine einnehmende Persönlichkeit förderlich. All das hilft übrigens auch immens bei der Investorensuche.

Eben weil das Team so entscheidend ist haben wir ein eigenes, mit der ESADE in Barcelona zusammen entwickeltes Tool, das die unternehmerischen Kompetenzen des Teams als Ganzem sehr genau misst und dabei gleichzeitig Entwicklungspotentiale aufzeigt. Natürlich sind daneben das Marktpotential des Produkts und die damit verbundene Wachstumsperspektive des Unternehmens entscheidend.

Warum ist EIT InnoEnergy LMU EC-Partner geworden?

Innovation ist für uns untrennbar mit Markterfolg verbunden. Daher legen wir einen starken Fokus darauf, den kommerziellen Erfolg unserer Portfoliounternehmen zu beschleunigen. Und um das zu erreichen, ist ein starkes Ökosystem“ aus Industriepartnern, Bildungs- und Forschungseinrichtungen, Risikokapitalgebern und politischen Entscheidungsträgern unabdingbar. Das LMU Entrepreneurship Center unterstützt seit Jahren mit seinem hervorragenden Netzwerk sehr aktiv die Gründung innovativer Unternehmen und fördert so eine Kultur des unternehmerischen Denkens und Handelns weit über die Landesgrenzen hinaus. Das passt ideal zu unserem Ansatz. Diese Synergien wollen wir nutzen, um so zusammen noch mehr Gründerinnen und Gründern zu erreichen und ihnen ein breiteres Angebotsspektrum liefern, damit sie sich schneller entwickeln und Ihre Visionen am Markt erfolgreich umsetzen können.

Vielen Dank Fabian für das Interview!

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